1. November 2022
Eucharistiefeier zum Hochfest Allerheiligen aus dem Wiener Stephansdom
Beginn: 10.15 Uhr | Live auf ORF III
Allerheiligen, ein Fest gegen die Schwerkraft
"Heilig werden heißt, gegen die Schwerkraft, die uns hinunterzieht, aufzustehen."
Kardinal Schönborn
Im Wiener Stephansdom gehen Tag für Tag Tausende Menschen ein und aus. An diesem Feiertag öffnet der Dom seine Tore auch für all jene, die über das Fernsehen mitfeiern. Gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn freuen wir uns über die vielen Heiligen, die Gott uns als Vorbilder und Mutmacher geschickt hat.
Wenn alle Heiligen des Himmels am Allerheiligentag ihr großes „Familienfest“ feiern, hat der Stephansdom noch einen weiteren Grund zur Freude: Seit 1365 wird am 1. November des Geburtstags von Rudolf, dem Stifter, gedacht – jenes Herzogs, der seinerzeit den Grundstein zum weiteren Ausbau von St. Stephan gelegt hat. Aus diesem Grund feiert der Stephansdom am Allerheiligentag auch sein zweites Patrozinium.
Dompfarre St. Stephan
Stephansplatz 3
1010 Wien
Tel.: +43 (0)1 / 51552-3530
Fax: +43 (0)1 / 51552-3720
Musikalische Gestaltung
Joseph Haydn: Nelson-Messe
Weitere Werke:
Johann Simon Kreuzpointner: Für alle Heil‘gen in der Ewigkeit
Felix Mendelssohn Bartholdy: Wer bis an das Ende beharrt
Franz Schmidt: Präludium D-Dur „Halleluja“
Solisten:
Simona Eisinger, Sopran
Hermine Haselböck, Alt
Franz Gürtelschmied, Tenor
Yasushi Hirano, Bass
Ensemble:
Wiener Domchor
Wiener Domorchester
Domorganist Ernst Wally
Leitung:
Domkapellmeister Markus Landerer
77 Heilige weisen den Weg
Heilige haben aber nicht nur am 1. November einen fixen Platz im Stephansdom: Wer das Gotteshaus durch das Riesentor betritt und durch den Mittelgang nach vorne zum Altar geht, kommt an 77 überlebensgroßen Heiligenfiguren vorbei, die auf halber Höhe in Dreiergruppen angeordnet sind. Sie stehen teilweise untereinander in Blickkontakt und sollen die Kirchenbesucher dadurch auf wichtige heilsgeschichtliche Darstellungen und liturgische Orte aufmerksam machen.
Unterwegs zum Glück
So wie im Stephansdom werden Heilige oft überlebensgroß und unerreichbar dargestellt. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, dass Heiligkeit nur ein Sonderweg für eine kleine Elite ist. Dass das nicht so ist, wird im Tagesevangelium deutlich. In den acht „Seligpreisungen“ zeichnet Jesus einen Weg, wie jeder Mensch glücklich, also „selig“ werden kann. „Keiner kommt als Heiliger auf die Welt. Alle Heilige wurden es erst, oft nach Jahren der Irrwege und des Suchens. Aber niemand ist ausgeschlossen vom Weg der Heiligkeit, den man nur mit Gottes Hilfe gehen kann“, so Kardinal Christoph Schönborn. „Die acht Seligpreisungen in der Bergpredigt sind daher acht Wege zur Heiligkeit, die Jesus den Menschen aufzeigt“, verdeutlicht der Kardinal. Dieser Weg zum Glück führe Tag für Tag über viele kleine Schritte in unserem Alltag.
Messe in der Bedrängnis
Musikalisch wird der Gottesdienst vom Wiener Domchor und dem Wiener Domorchester gestaltet. Die „Nelsonmesse“ von Joseph Haydn, die auch den Namen „Messe in Bedrängnis“ trägt, entstand in einer tristen Kriegszeit und ist daher auch die einzige Messe Haydns in einer Moll-Tonart. Geprägt von einer düsteren Grundstimmung, blitzen aber auch immer wieder lichte, freudige Momente auf.
Joseph Haydn, der heuer seinen 290. Geburtstag gefeiert hätte, war eng mit dem Stephansdom verbunden. Hier war er Sängerknabe, und von hier aus begann er auch seine spätere Karriere als Komponist.
Hier können Sie Ihre persönlichen Gebetsanliegen und Fürbitte(n) formulieren. Diese werden von uns gesammelt und an die Gemeinden übermittelt, aus denen am jeweils folgenden Wochenende ein Gottesdienst übertragen wird.