Musikalische Gestaltung
Helmut Krätzl war immer ein Freund des Volksgesangs. Das kommt auch in der musikalischen Gestaltung des Requiems zum Ausdruck, die von Liedern aus dem Gotteslob geprägt ist.
Zur Verabschiedung:
Zum Weggeleit:
Ensemble
Vokalensemble St. Stephan
Domorganist Ernst Wally
Leitung
Domkapellmeister Markus Landerer
Ein Leben für die Kirche
Helmut Krätzl wurde am 23. Oktober 1931 als jüngstes von vier Geschwistern in Wien geboren. Er wuchs in eine lebendige Kirche hinein, die ihm auch in den Schwierigkeiten der Kriegs- und NS-Zeit Halt und Haltung bot. Der Eintritt ins Wiener Priesterseminar und seine Priesterweihe durch Kardinal Theodor Innitzer mit kaum 23 Jahren folgten seiner frühen Begeisterung für den Glauben.
Die Stationen seines priesterlichen Wirkens bis zur Bischofsweihe waren: Kaplan in Baden bei Wien, Zeremoniär bei Kardinal Dr. Franz König, Pfarrer in Laa/Thaya, ab 1969 Ordinariatskanzler der Erzdiözese Wien. Am 30. September 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien. Bis 1986 war er Generalvikar und Diözesanadministrator.
Prägende Zeit in Rom
1959 promovierte er zum Doktor der Theologie an der Universität Wien. Nach einem schweren, gemeinsam mit Kardinal Franz König erlittenen Autounfall 1960, begann er während seiner Rekonvaleszenz das Studium des Kirchenrechts in Rom. Hier ergab sich für ihn die Möglichkeit, als Konzilsstenograph an den Konzilssitzungen teilzunehmen. Es war für Krätzl eine Zeit, die ihm nicht nur eine neue Gedankenwelt erschloss, sondern auch für sein weiteres Leben geprägt hat. Er war einer der letzten Augenzeugen des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Auch nach seiner Emeritierung 2008 blieb Helmut Krätzl aktiver Seelsorger und viel gehörter Zeitzeuge für das II. Vatikanum. Darüber hinaus führte er im Namen des Erzbischofs noch viele Jahre lang Pfarrvisitationen und zahlreiche Firmungen durch. In den letzten Jahren verringerten zunehmende gesundheitliche Beschwerden die Möglichkeiten seines öffentlichen Wirkens. Ungebrochen jedoch blieb seine wache und hellsichtige Anteilnahme am Leben der Kirche.
Im Sprung gehemmt
Helmut Krätzl hat nicht nur den Beginn des neuen Aufschwungs der Kirche durch das Konzil erlebt, sondern auch die Stagnation des begonnenen Aufbruchs. In vielen seiner Bücher setzte er sich mit Kirche auseinander, zum Beispiel in dem 1998 erschienen Buch „Im Sprung gehemmt, was mir nach dem Konzil noch alles fehlt“. Die zuletzt durch Papst Franziskus eingeleitete Dynamik machte ihm Hoffnung. Gleichzeitig war ihm jedoch auch bewusst, dass Glaube und Gesellschaft heute in einem ungleich komplizierteren Verhältnis zueinanderstehen, als das in seiner eigenen Jugendzeit war.
Nach längerer schwerer Krankheit verstarb DDr. Helmut Krätzl in den Abendstunden des 2. Mai 2023 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien.
Mutig und demütig
Kardinal Schönborn würdigt das „reiche Leben und Wirken“ des Weihbischofs: „Wir werden Helmut Krätzl als mutigen, menschenzugewandten, kritischen und demütigen Christen und Bischof im Gedächtnis behalten.“
Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.