gottesdienst als pdF (Einzelseiten)
Die Vorbereitung für den Palmsonntag kann bereits in den Tagen davor mit dem Schmücken und Gestalten des Palmbuschens beginnen.
Am Beginn der Woche Zweige suchen: Immergrüne Zweige und/oder Ölzweige in eine Vase geben. Ggf. einen Stab verwenden – verweist wie ein Zepter auf Jesu Königswürde.
Jesusbanner gestalten: Jesus wie einen Star begrüßen - Anleitung in der Broschüre „Familien feiern Feste“,
Tagesrückblick: den Palmbuschen mit verschiedenen farbigen Bändern schmücken, den Farben verschiedene Emotionen zuordnen. z. B. Worüber haben wir uns heute gefreut? – dafür ein gelbes Band anbringen; rot für die Liebe, grün für die Hoffnung, lila für die Trauer, blau …
verschiedene Bänder für Familienmitglieder: jede/r begrüßt Jesus mit einem Band in seiner/ihrer Lieblingsfarbe
Freitag: Holzperlen als Zeichen für Tränen – für alle, die jetzt trauern.
Samstag: gemeinsam Brezeln backen und dranhängen.
Wer möchte lesen? Wer kann gut singen oder musizieren und übernimmt die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes?
Den Segen Gottes erbitten können und sollen wir immer wieder
Wenn möglich wird die Hauskirche am Palmsonntag mit einer Segnung von Palmzweigen verbunden. Den Segen Gottes erbitten können und sollen wir immer wieder. Im Leben der Familie segnen im Allgemeinen die Eltern. In dieser Feier spricht die Leiterin oder der Leiter der Feier das Segensgebet.
Wenn am Palmsonntag die Kirchenglocken läuten: Fenster öffnen und Palmbuschen schwenken – Jesus rufend oder singend begrüßen.
Dann versammeln sich alle Mitfeiernden am vorbereiteten Platz.
gemeinsam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
SEGNUNG DER PALMZWEIGE
Den Segen Gottes erbitten können und sollen wir immer wieder.
einer/eine: Weil wir nicht zur Kirche gehen können, feiern wir heute den Palmsonntag miteinander zuhause.
Beten wir:
Allmächtiger, gütiger Gott, segne diese Palmzweige. Sie sind ein Friedenssymbol für uns alle. Wir grüßen mit ihnen Christus unseren König. Ihn loben und preisen wir, jetzt und immerdar.
Jede/r zeichnet ein Kreuz über die Zweige.
gemeinsam: Amen.
AUF GOTTES WORT HÖREN
Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Mt 21,1-11
(in gekürzter Form und mit verteilten Rollen)
Weil das Evangelium uns immer von Jesus Christus erzählt, begrüßen wir in besonderer Weise bevor wir daraus lesen.
einer/eine: Hosanna dem König, dem Gesegneten des Herrn!
gemeinsam: Hosanna dem König, dem Gesegneten des Herrn!
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe.
einer/eine: Jesus zieht in Jerusalem ein, nicht hoch zu Ross, sondern auf Augenhöhe. Er reitet auf einem Esel. - Hören wir das Evangelium vom Palmsonntag:
Erzähler: Jesus zieht in Jerusalem ein. Über ihn haben schon die Propheten vorausgesagt:
gemeinsam: „Siehe, dein König kommt zu dir, er ist friedfertig und reitet auf einem Esel.“
Erzähler: Viele Menschen breiten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schneiden Zweige von den Bäumen und streuen sie auf den Weg. Sie rufen:
gemeinsam: „Hosanna, gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Hosanna!“
Erzähler: Andere fragen, wer Jesus sei. Die Leute aber sagen:
gemeinsam: „Das ist der Prophet Jesus von Nazareth!“
Szenische Darstellung
Mit den Tüchern einen Weg legen, für den Esel ein Tuch verknoten; der Esel reitet den Weg entlang, alle Mitfeiernden jubeln.
Musikalische Vertiefung
Lied „Jesus zieht in Jerusalem ein“ (GL 821 oder GL 769; ab „Hosanna …“)
Kinder, die ein Instrument spielen, können ein fröhliches Lied vortragen.
Leidensgeschichte: Mt 26,14-27,54 (gekürzte Fassung)
einer/eine: Wenn wir nun die Leidensgeschichte hören, dann geht es darum, am Beispiel Jesu zu lernen, wie er sich in dieser schwierigen Situation verhält, woher er seine Kraft bezieht. Es geht nicht darum zu zeigen, wie böse Menschen sein können.
Mit verteilten Rollen lesen: Erzähler, Jesus, Jünger.
einer/eine: In Jerusalem laufen die Vorbereitungen für das Paschafest. Bei diesem Fest denkt man daran, dass Gott die Israeliten aus Ägypten befreit hat.
Erzähler: Die Jünger bereiteten ein Mahl vor. Am Abend kam Jesus mit den Zwölf. Und während sie aßen, sprach er:
Jesus: „Einer von euch wird mich verraten.“
Erzähler: Da waren sie sehr betroffen und einer nach dem andern fragte:
Jünger (reihum einzeln nacheinander): „Bin ich es etwa, Herr?“
Erzähler: Jesus nahm das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot, gab es ihnen und sagte:
Jesus: „Nehmt und esst, das ist mein Leib!“
Erzähler: Und er nahm den Kelch, sprach auch darüber das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sagte:
Jesus: „Trinkt alle daraus, das ist mein Blut!“
Szenische Darstellung:
Mit den Tüchern einen Tisch herrichten und mit je einem Tuch Brot(e) und Weinschale(n) formen.
Musikalische Vertiefung:
Lied „Beim letzten Abendmahle“ (Gotteslob Nr. 282) oder „Das sollt ihr Christi Jünger“ (Gotteslob Nr. 922) und/oder ein passendes Musikstück spielen (getragen, fragend …).
Mit verteilten Rollen lesen: Erzähler, Jesus, Petrus
einer/eine: Jesus weiß, was auf ihn zukommt, er zieht sich mit seinen Jüngern zum Gebet zurück.
Erzähler: Nach dem Mahl gingen sie zum Ölberg, dort sagte Jesus:
Jesus: „Ihr alle werdet mich in dieser Nacht verlassen.“
Petrus: „Und wenn alle dich verlassen – ICH niemals!“
Jesus: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Wacht und betet mit mir!“
Erzähler: Dann ging Jesus ein Stück weiter, um zu beten. Als er zurück kam fand er die Jünger schlafend. Er weckte sie und sagte:
Jesus: „Steht auf, wir wollen gehen. Die Stunde ist da.“
Szenische Darstellung:
Mit den Tüchern Jesus (betend), die Jünger (schlafend), einen Baum und/oder den Ölberg formen.
Musikalische Vertiefung:
Lied „Bleibet hier und wachet mit mir“ (Gotteslob Nr. 286)
Instrumentalmusik (dramatisch, bedrohlich ...)
Mit verteilten Rollen lesen: Erzähler, Jesus, Judas, Hohepriester.
einer/eine: Jesus wird allen Zuständigen vorgeführt und obwohl ihm keine Schuld nachgewiesen werden kann, wird er verurteilt. Niemand hat den Mut, ihn zu verteidigen.
Erzähler: Noch während Jesus redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern. Sie waren bewaffnet. Er hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart.
Judas: „Es ist der, den ich küssen werde. Nehmt ihn fest!“
Erzähler: Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. Jesus aber schwieg. Da sagte der Hohepriester zu ihm:
Hohepriester: „Sag uns, bist du der Messias, der Sohn Gottes?“
Jesus: „Du sagst es.“
Erzähler: Dann brachten sie Jesus zu Pilatus, dem Statthalter der Römer, weil ein Todesurteil von ihm bestätigt werden musste. Die Soldaten erhielten den Befehl, Jesus zu kreuzigen. Zuvor aber verspotten sie Jesus.
Szenische Gestaltung:
Mit den Tüchern einen Richterstuhl aufbauen, dazu Soldaten, den Hohepriester und vor ihm Jesus.
Musikalische Vertiefung:
Lied „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ ( Gotteslob Nr. 289) oder Instrumentalmusik (militärisch).
Mit verteilten Rollen lesen: Erzähler, Jesus.
einer/eine: Jesus muss sein Kreuz selbst tragen. Alle Jünger sind auf und davon, nur Maria, seine Mutter und einige Frauen, unter ihnen Maria Magdalena, stehen am Weg.
Erzähler: Die Soldaten brachten Jesus vor die Stadt hinaus. Er musste selbst sein Kreuz tragen. Auf dem Hügel vor Jerusalem schlugen sie Jesus ans Kreuz. Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde, das ist drei Uhr nachmittags, rief Jesu laut:
Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Erzähler: Dann hauchte er den Geist aus.
Stille - alle neigen den Kopf und falten die Hände; eventuell Melodie von „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ instrumental spielen.
Szenische Gestaltung:
Mit Tüchern ein Kreuz formen und darum herum ein Herz legen.
Musikalische Vertiefung:
Lied: Bewahre uns Gott, behüte und Gott (Gotteslob Nr. 453) oder instrumental (ruhig, sanft getragen)
einer/eine: Bei Gott können wir unser Herz ausschütten. Bitten wir für jene, die in diesen Tagen voll Sorge und Angst sind:
Wir beten für alle, die krank sind.
Antwort: Gott schütze sie.
Wir beten für … (bitte selber ergänzen)
BITTE UM DEN SEGEN GOTTES
einer/eine: Der gute Gott segne und begleite uns, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Alle segnen einander mit einem Kreuz auf die Stirn, einer Umarmung, einem freundlichen Blick …
Gemeinsam zu essen bildet den Abschluss und stärkt unsere Gemeinschaft. Am Beginn der Mahlzeit kann das Vater unser oder ein anderes Tischgebet gesprochen werden. Ladet zum gemeinsamen Essen auch alle ein, die nicht an der Feier teilnehmen wollen oder können, aber mit euch zusammenleben.
Ihr könnt aber auch mit einem festlichen Frühstück beginnen und dann die Feier vorbereiten.
Ergänzend zur Feier am Palmsonntag: die Leidensgeschichte in Bildern
(oder als Alternative, wenn das Lesen der gesamten Leidensgeschichte am Palmsonntag zu lang ist)
Im Laufe der Karwoche malen die Kinder zu den einzelnen Abschnitten der Leidensgeschichte jeweils ein Bild:
Bild 1 – Montag: Hosanna dem König! (Matthäus 21,1-11)
Bild 2 – Dienstag: Das Abendmahl (Matthäus 26,17-29)
Bild 3 – Mittwoch: Am Ölberg (Matthäus 26,30-46)
Bild 4 – Donnerstag: Gefangennahme und Verhör (Matthäus 26,47-27,31)
Bild 5 – Freitag: Jesus stirbt am Kreuz (Matthäus 27,31-57)
Materialien
Stifte, Papier, Malfarben, Malunterlage.
Ablauf
Am Morgen (nach dem Frühstück) wird die jeweilige Bibelstelle (oder die Kurzfassung, siehe oben) gemeinsam gelesen (ggf. aus der Kinderbibel). Die Kinder überlegen, wie sie das Gehörte zeichnerisch darstellen möchten und entscheiden selber, wann am Tag sie das Bild malen wollen. Am Abend werden die Ergebnisse gemeinsam betrachtet und das Bild/die Bilder gut sichtbar (z. B. auf einer freien Wand) angebracht (ggf. in Kreuzform angeordnet).
Ausblick
Am Ostermorgen (Ostersonntag) wird die Reihe durch ein Bild oder ein Symbol ergänzt, dass die Freude der Auferstehung zum Ausdruck bringt (z. B. ein großes, gemeinsam gestaltetes Bild mit hellen, leuchtende Farben; ein Foto von einer aufgehenden Sonne; eine Vase mit Frühlingsblumen, Ostereier etc.).
Weitere Impulse und Ideen zu Palmsonntag, Karwoche und Ostern
Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit der Liturgischen Institute in Freiburg/Schweiz und Trier/Deutschland, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at.
Verfasserinnen: Christine Drexler, Anna Hinter, Diözese Innsbruck
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebiets approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2021 staeko.net; Grafiken: wwgrafik.at.