gottesdienst als pdF (Einzelseiten)
Gottesdienst als pdF (Broschürenformat)
Am Gründonnertag erinnern wir uns, wie Jesus mit den Seinen zum letzten Mal zu Abend isst und mit ihnen Brot und Wein teilt. Jesus ist klar, man wird ihn verhaften.Die bestehende Ordnung will den großen Wandel nicht.
Jesus folgt nicht dem Instinkt: Überleben um jeden Preis. Er flieht nicht, er kämpft nicht. Im Gegenteil. Er gibt dem, was man ihm antun wird, schon vorher eine positive Deutung.
Gemeinsam essen ist Ausdruck der Liebe. Ich gönne dir dein Essen, weil es gut ist, dass du lebst. Nahrung teilen heißt Leben teilen.
Essen heißt aber auch Leben vernichten. Es ist bittere Wahrheit, dass Leben sich immer von anderem Leben ernährt.
Jesus erklärt sich selbst zu Speise: Wie ich Brot und Wein mit euch teile, so schenke ich euch mein Leben. Er sagt damit: Wenn sie mich umbringen, sterbe ich aus Liebe zu euch.
Es gibt keinen größeren Liebesbeweis. Die bestehende Ordnung des Fressens und Gefressenwerdens wird gebrochen. Das ist der große Wandel: Die Liebe verschenkt sich selbst.
Alle, die miteinander das Brot und den Wein teilen, erhalten Anteil an dieser Liebe, an Jesus selbst. Sie gehören fortan zusammen, sind eine Gemeinschaft.
Weil wir glauben, dass Jesus der Mensch gewordene Sohn Gottes ist, ist es Gott selbst, der in Jesus sein Leben mit uns teilt. Ewiges Leben. (Wolfgang Müller)
einer/eine: Guter Gott,
Dein Sohn hat am Abend vor seinem Leiden
mit seinen Freunden Mahl gehalten.
Er hat dir Dank gesagt für Brot und Wein,
für die Gaben deiner Schöpfung
und die Früchte der menschlichen Arbeit.
Heute wollen wir dir danken
für unsere Gemeinschaft in schwerer Zeit.
Wir danken dir auch für diese Speisen,
die wir teilen im Gedenken an Jesus,
der versprochen hat, immer da zu sein,
wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind,
und der uns im Teilen von Brot und Wein
das Zeichen seiner Gegenwart geschenkt hat.
Wir bitten dich:
Segne uns und diese Speisen,
und stärke uns durch dieses Mahl,
damit auch wir einander lieben und dienen,
wie Jesus es vorgemacht hat,
als er seinen Freunden die Füße gewaschen hat.
Hilf uns dabei,
dein Reich der Liebe und Güte zu verbreiten
durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Bruder und Erlöser,
der in der Kraft des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.
gemeinsam: Amen.
Wer zuvor schon „Gründonnerstag_Wort ist Fleisch geworden“ gefeiert oder die Messe vom Letzten Abendmahl im Fernsehen mitverfolgt hat, kann unmittelbar mit Abschnitt B) anschließen.
einer/eine entzündet ein Kerze.
Abschnitt A:
gemeinsam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
einer/eine: Jesus Christus ist unter uns und schenkt uns seinen Frieden.
gemeinsam: Amen.
Wenn Sie möchten, können Sie hier ein Lied singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu:
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einer/eine: Lieben heißt: alles tun, dass die Geliebten das Leben haben, dass sie Zukunft haben. Jesus zeigt den Seinen die Liebe im Mahl, im Abschiedsmahl.
einer/eine: Jesus Christus, du verschenkst dich in Liebe.
gemeinsam: Kyrie eleison / Erbarme dich unser.
einer/eine: Jesus Christus, du willst, dass wir das Leben in Fülle haben.
gemeinsam: Kyrie eleison / Erbarme dich unser.
einer/eine: Jesus Christus, du wirst uns zur Quelle des Lebens.
gemeinsam: Kyrie eleison / Erbarme dich unser.
einer/eine: Gott, barmherzig und gut,
du hast deinen Sohn gesandt,
um deine Liebe zu bezeugen.
Erfülle uns mit der Kraft deines Geistes,
die uns stärkt, die Liebe zu leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unsern Herr.
gemeinsam: Amen.
Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Mk 14,17-25
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus
einer/eine: Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf. Während sie nun zu Tisch waren und aßen, sagte Jesus: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern, einer, der mit mir isst. Da wurden sie traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich? Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir in dieselbe Schüssel eintunkt. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes.
Freundschaft, enttäuschtes Vertrauen und verratene Liebe. Traurigkeit, Wehmut. Beim Mahl, in dem sich die Liebe Gottes in Jesus verdichtet, zeigen sich auch menschliches Unvermögen und Schuldig-Werden. Das Böse kommt oft gar nicht von draußen, sondern aus vertrauter Mitte. Unvermittelt.
Aber die Liebe will das Leben und stiftet in der Hingabe Versöhnung.
Spüren Sie in der Stille nach: Kennen Sie enttäuschtes Vertrauen, Hintergangen-Werden, … oder auch eigenes Unvermögen, die Liebe zu leben?
Denken Sie einen Moment darüber nach, wer sich derzeit wohl verraten fühlen muss. Andere Menschen wären gerade jetzt auf unsere Unterstützung und Hilfe angewiesen und bekommen sie nicht.
Alles ist aufgehoben im Weg der Liebe Jesu. Für diesen Weg sind wir ihm dankbar. Ja, ihm verdanken wir unser Leben. Und folgen ihm so gut wir können, indem wir nicht aufhören zu lieben. Auch wenn wir wissen, dass uns das fordert.
Wenn Sie möchten, können Sie hier ein Lied singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu:
GL 286 "Bleibet hier und wachet mit mir"
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Abschnitt B:
einer/eine: Lieben heißt: alles tun, dass die Geliebten das Leben haben, dass sie Zukunft haben. Jesus zeigt den Seinen die Liebe im Mahl, im Abschiedsmahl. Jesus zeigt den Seinen diese Liebe im Mahl, im Abschiedsmahl. Jetzt gehen sie hinaus in die Dunkelheit der Nacht, in die Dunkelheit des Lebens:
Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Mk 14,32-34
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus
einer/eine: Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, während ich hier bete! Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht.
einer/eine: Jesus, ganz Mensch wie wir, erfährt in dieser Stunde Furcht und Angst: Die Furcht vor dem was kommen wird, Angst vor dem gewaltsamen Ende.
Angst ist auch ein Begleiter in unserem Leben – gerade in diesen Tagen der Pandemie. Was macht mir/uns heute Angst und Sorge? Vertrauen wir uns Christus an:
Wenn Sie möchten, können Sie hier einen Liedruf singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu:
GL 157 "Herr, erbarme dich unser"
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In einer Zeit der Stille (evtl. instrumentale Musik) können Ängste und Sorgen ausgesprochen werden. Wer alleine ist, kann Ängste und Sorgen auch aufschreiben und zur Kerze legen. Der (Lied-)Ruf kann nach jeder ausgesprochenen Angst/Sorge wiederholt werden.
einer/eine: Jesus, unser Bruder, du hast wie wir Angst erfahren.
Steh uns bei in den Ängsten unseres Lebens
und stärke uns in der Hoffnung.
Darum bitten wir dich,
der du mit uns bist – heute und alle Tage unseres Lebens.
gemeinsam: Amen.
Wenn Sie möchten, können Sie hier ein Lied singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu:
GL 286 "Bleibet hier und wachet mit mir"
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Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Mk 14,35-42
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus
einer/eine: Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern, was du willst. Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; siehe, jetzt wird der Menschensohn in die Hände der Sünder ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Siehe, der mich ausliefert, ist da.
Psalm 130
(Mehrere Beter*innen können die Verse abwechselnd sprechen)
Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: /
Mein Herr, höre doch meine Stimme!*
Lass deine Ohren achten auf mein Flehen um Gnade.
Würdest du, HERR, die Sünden beachten,*
mein Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung,*
damit man in Ehrfurcht dir dient.
Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele,*
ich warte auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf meinen Herrn/
mehr als Wächter auf den Morgen,*
ja, mehr als Wächter auf den Morgen.
Israel, warte auf den HERRN, /
denn beim HERRN ist die Huld,*
bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Ja, er wird Israel erlösen*
aus all seinen Sünden.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne*
und dem Heiligen Geiste.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit*
und in Ewigkeit. Amen.
oder
Ein Gesätz des Rosenkranzes mit dem Geheimnis des Schmerzhaften Rosenkranzes mit der Einfügung: Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.
oder
Impuls / Fürbittgebet
einer/eine: Beten heißt, da sein vor Gott – in Freude und Dank, in Verzweiflung und Not.
Jesus, von allen verlassen, öffnet sich ganz für Gott: „Aber nicht, was ich will, sondern, was du willst.“
Beten wir für Menschen, um deren Not und Verzweiflung wir wissen:
Fürbittruf (gesungen oder gesprochen): Du Retter der Welt, erhöre uns (GL754)
In einer Zeit der Stille können Sie an Menschen in Not denken und sie im Gebet Gott anvertrauen. Dazwischen kann der Fürbittruf wiederholt werden.
eine/einer: Beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat.
gemeinsam: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
einer/eine: Vater im Himmel,
dein Sohn hat mit lautem Schreien und unter Tränen
Gebete und Bitten vor dich gebracht,
weil du ihn aus dem Tod erretten konntest.
Du hast ihn erhört und aus seiner Angst befreit.
So hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt,
ist zur Vollendung gelangt und wurde für alle, die ihm gehorchen, zum Urheber des Heiles.
Nimm in dieser Stunde auch unser Beten
und unseren guten Willen an und erhöre uns
durch ihn, unsren Mittler und Heiland Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
gemeinsam: Amen.
(Aus: Bis du kommst in Herrlichkeit)
Wenn Sie möchten, können Sie hier ein Lied singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu:
GL 286 "Bleibet hier und wachet mit mir"
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Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit der Liturgischen Institute in Freiburg/Schweiz und Trier/Deutschland, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at.
Verfasser: Dr. Christoph Freilinger, Österreichisches Liturgisches Institut
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebiets approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2021 staeko.net; Grafiken: wwgrafik.at.