gottesdienst als pdF (Einzelseiten)
Wir überlegen in der Früh gemeinsam, wie unser Gründonnerstag heuer zuhause ausschauen kann. Wer möchte mithelfen, für den Abend eine Feier vorzubereiten? Was gibt es alles zu tun? Wer übernimmt welche Aufgabe? Wir einigen uns darauf, um wieviel Uhr wir feiern wollen?
Wir bereiten ein einfaches (orientalisches) Essen zu
z.B. Grundrezept
Alternativ: z.B. Butterbrot mit Schnittlauch
Wir feiern und beten heute am gedeckten Tisch. Das heutige Abendessen ist ein Besonderes. Wir erinnern uns dabei auch an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Wenn jeder seinen Platz gefunden hat und zur Ruhe gekommen ist, beginnen wir mit dem Lied: „Wir feiern heut ein Fest“.
gemeinsam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr hier ein Lied singen. mit kleineren Kindern: GL 718 „Wir feiern heut ein Fest“ GL 869 "Unser Leben sei ein Fest" mit Jungendlichen Du mit uns 581 "Come to the Feast"
|
einer/einer: Es ist schön, dass wir hier zusammen sind.
Wir dürfen glauben, dass alle, die wir heute auf diesen Bildern sehen und an die wir denken, jetzt wirklich mit uns verbunden sind.
Auch Jesus ist in unserer Mitte.
Als Zeichen dafür zünden wir unsere Kerze(n) an.
Jesus wollen wir begrüßen mit dem Ruf:
gemeinsam: Komm in unsre Mitte, Jesus Christ! gesprochen oder gesungen (s.u.)
eine/einer: Wir erinnern uns heute an das letzte Abendmahl, das du mit deinen Jüngern gehalten hast.
gemeinsam: Komm in unsre Mitte, Jesus Christ!
einer/eine: Wir erinnern uns an deine Liebe, Jesus, mit der du für jede und jeden von uns sorgst.
gemeinsam: Komm in unsre Mitte, Jesus Christ!
einer/eine: Du tust alles für uns. Dafür danken wir dir von ganzen Herzen!
gemeinsam: Komm in unsre Mitte, Jesus Christ!
AUF GOTTES WORT HÖREN
Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Joh 13,1-15
Wir wollen nun die Erzählung aus der Bibel hören, die uns an das Mahl erinnert, zu dem Jesus seine Jünger damals - vor 2000 Jahren - eingeladen hat.
Je nach Alter der Kinder bitte eine passende Textfassung wählen.
a) für Kinder bis zur 2. Klasse Volksschule
(Text zusammengestellt von Marlies Prettenthaler-Heckel, Es kann auch nur der erste (bis zur Markierung) oder nur der zweite Teil gelesen werden)
Jesus und seine Freundinnen und Freunde waren nach Jerusalem gekommen, um das große Pessachfest- so heißt das große Danke-Fest im Judentum - zu feiern. Als es Abend wurde, gingen alle in den großen Saal, um miteinander zu beten und zu essen, so wie wir es jetzt tun.
Bevor sie sich zu Tisch setzten, stand Jesus auf, nahm ein Tuch aus weißem Leinen, goss Wasser in eine Schüssel und kniete nieder, um seinen Jüngern die Füße zu waschen.
Er wäscht anderen die Füße? Das war schon seltsam: Der große Jesus, dem die Menschen vor ein paar Tage zugejubelt hatten? ER kniete nun am Boden und machte sich zum Diener?
Auch die Freundinnen und Freunde waren sehr erstaunt und wollten das zuerst gar nicht zulassen. Doch Jesus bestand darauf. So wusch Jesus allen die Füße, einem nach dem anderen, der Meister seinen Jüngerinnen und Jüngern, der Herr seinen Dienerinnen und Dienern, der unendliche Gott seinen kleinen Geschöpfen.
Wir spüren: Da geschieht gerade etwas ganz Besonderes. Jesus will für uns alle ein Vorbild sein: Wenn wir so liebevoll zueinander sind, dann wird die Welt besser!
Jesus sagte nun zu den Seinen: „Das ist das letzte Mal, dass ich so mit euch zusammensitze und das Pessachmahl mit euch esse.“ Dann nahm er das Brot, sagte das Dankgebet, teilte das Brot auseinander und gab es ihnen. Er sagte: „Nehmt und esst. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Danach nahm Jesus den Kelch mit Wein, dankte und sagte: „Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“
Alle aßen von dem Brot und tranken von dem Wein. Dann gab Jesus ihnen einen Auftrag:
„Erinnert euch immer daran, was ich bei diesem Essen zu euch gesagt habe.
Teilt so miteinander Brot und Wein und ihr werdet spüren, dass ich bei euch bin.“
b) für Kinder ab der 3. Klasse Volksschule und Jugendliche
(aus: Gertrud Fussenegger/Janosz Grabianski, Bibelgeschichten, 349ff, gekürzte Fassung)
Das letzte Abendmahl
Als der Morgen des Donnerstags zu dämmern begann, sprach Jesus zu den Zwölfen, die bei ihm waren: „Längst schon habe ich mich gesehnt, mit euch das Osterlamm zu essen. Geht in die Stadt, und wenn ihr einem Mann begegnet, der einen Wasserkrug auf der Schulter trägt, dann sagt zu ihm: ‚Der Meister will heute Abend bei dir einkehren. Bereite das Mahl!’“ So geschah es auch, und zum letzten Mal saß Jesus am Abend mit den Seinen zu Tisch.
Doch ehe das Mahl begann, erhob sich Jesus, umgürtete sich mit einem Tuch aus weißem Leinen, goss Wasser in eine Schüssel und kniete nieder, um seinen Jüngern die Füße zu waschen. Diese wussten zuerst nicht recht, wie ihnen geschah: Der Meister wollte ihnen dienen wie der geringste Knecht? War das möglich? Als sich Jesus vor Petrus niederbeugte, sprang dieser auf und rief: „Herr, was tust du? Niemals sollst du mir die Füße waschen!“ Jesus antwortete: „Sei still, Simon Petrus, und lass mich tun, wie ich will. Dir und allen anderen will ich die Füße waschen. Du verstehst noch nicht, was ich tue. Erst später wirst du es begreifen!“ Und als sich Petrus immer noch wehrte: „Wenn du dir die Füße nicht von mir waschen lässt, wirst du keinen Teil an mir haben.“ Petrus erschrak. „Ach, Herr“, sagte er, „wenn es so ist, dann wasche mir nicht nur die Füße, sondern auch Hände und Haupt.“ Jesus erwiderte: „Es ist genug, wenn ich euch die Füße gewaschen habe.“ So wusch Jesus allen Zwölfen die Füße, einem nach dem anderen, der Meister seinen Jüngern, der Herr seinen Dienern, der unendliche Gott seinen kleinen armseligen Geschöpfen. Sogar Judas Iskariot wusch er die Füße. Schweigend und ergriffen ließen sie es geschehen. Doch auf Judas’ Stirn stand der Angstschweiß in hellen Tropfen.
Nun erhob sich Jesus, legte das leinene Tuch ab, setzte sich zu Tisch und sprach: „Versteht ihr, warum ich das getan habe? Ich bin euer Herr und Meister und habe euch trotzdem bedient. So sollt auch ihr einander dienen. Liebet einander, wie ich euch geliebt habe, und seid einig, wie ich mit dem Vater einig bin. Nun gehe ich bald fort von euch, und die Welt wird mich nicht mehr sehen. Aber ich lasse euch nicht als Waisen zurück, meine Kinder! Euer Herz soll nicht zagen und bangen. Ich gehe zum Vater, um euch bei ihm eure Wohnungen zu bereiten, und ich sage euch: Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen.“
Nun wurde das Mahl aufgetragen. Doch Jesus konnte kaum essen, so erschüttert war er. Johannes setzte sich neben ihn, legte den Kopf an die Schulter des Herrn und sagte wie vor ihm Petrus: „Meister, du weißt doch, wie sehr wir alle dich lieben.“ Jesus erblasste, blickte in die Runde und sprach: „Nicht alle lieben mich. Einer ist unter euch, der wird mich verraten.“ Johannes zuckte zurück und rief: „Verraten?“ Auch die anderen Jünger erschraken und wurden ganz verwirrt und blickten einander entsetzt an. „Verraten? Wer von uns könnte dich verraten?“ „Der mit mir die Hand in die Schüssel tauchen werde, der ist es.“ Jesus nahm ein Stücklein Brot und streckte die Hand damit aus, um es in der Schüssel einzutunken; in demselben Augenblick kam auch Judas’ Hand heran, und Jesus reichte ihm den Bissen.
Die Schüssel mit dem Paschalamm war abgeräumt. Auf dem Tisch lag nur noch ein Brot, und vor dem Meister stand ein Kelch voll Wein. Es war schon spät, und Jesus wusste, dass er bald gehen müsse, um sich seinen Feinden auszuliefern. Die Stunde des Abschieds war da. Was konnte er noch für seine Jünger tun? In diesem Augenblick sah er die ganze Erde vor sich im finsteren Weltraum schweben, und vor ihm lagen alle Städte und Länder und jede kleinste Hütte vom äußersten Norden bis zum fernsten Süden, und er sah alle Menschen, die lebenden und die zukünftigen, die erst geboren werden sollten, auch dich, auch mich; und weil er bei uns allen sein und bei jedem von uns bleiben wollte, nahm er nun das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, segnete es und sprach: „Nehmt hin, teilt untereinander und esst, denn dieses ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Und ebenso nahm er den Kelch, segnete ihn und sprach: „Trinkt alle daraus, denn dieses ist mein Blut, das für euch und viele wird vergossen werden zur Vergebung eurer Sünden.“ Dann reichte er ihnen das Brot und den Kelch und ließ sie davon essen und trinken, und endlich sagte er: „Tut das zu meinem Andenken.“
oder
Bibeltext in einfacher Sprache
oder
Bibeltext Einheitsübersetzung Johannes, 13,1-15
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr hier ein Lied singen. Du mit uns 519 "Du bist da, wo Menschen leben"
|
einer/eine: Wir waschen uns jetzt so oft die Hände, um gesund zu bleiben. Gerade haben wir gehört, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Das ist ein Zeichen der Freundschaft. Er kniet sich hin, macht sich klein. Er tut ihnen etwas Gutes. Er will ein Diener sein.
Was ist ein Diener/eine Dienerin eigentlich?
Wer ist gut zu uns? Wer tut viel für mich - auch Schweres -, weil ich ihm wichtig bin?
Was Jesus hier tut, tun jetzt Ärzte, Schwestern, Pflegerinnen, Verkäuferinnen, die Mitarbeiter der Müllabfuhr … in dieser schweren Zeit für uns. An sie wollen wir jetzt besonders denken. Kennst du einen Arzt, eine Verkäuferin, euern Postboten? Kennst du jemanden, der jetzt krank ist und für den du jetzt beten möchtest?
Stille und/oder Gespräch darüber
einer/eine: Wir haben unser Herz jetzt weit aufgemacht und an viele Menschen gedacht. Wir wünschen uns sehr, dass es ihnen allen gut geht. Wir sind mit ihnen allen verbunden, wenn wir beten, wie Jesus es mit seinen Freundinnen und Freunden auch getan hat:
gemeinsam: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
BITTE UM DEN SEGEN GOTTES
Wir sagen Dank und bitten Gott um seinen Segen
Familiensegen in verteilten Rollen gelesen.
gemeinsam: Gott, du bist gut, wir loben dich, wir preisen dich!
einer/eine: Guter Gott, wir freuen uns auf Ostern.
Wir wollen mit dir Auferstehung feiern.
Segne die kommenden Tage,
auch wenn sie ganz anders als sonst sein werden.
Segne alle, die sich alleine fühlen,
mit deiner Liebe und Nähe!
gemeinsam: Gott, du bist gut, wir loben dich, wir preisen dich!
einer/eine: Guter Gott, du bist immer bei uns.
Du gehörst zu unserer Familie.
Segne unser gemeinsames Leben.
Segne Mama und Papa.
Segne meine Schwester(n), meine(n) Bruder …
Segne meine Oma/meinen Opa …
gemeinsam: Gott, du bist gut, wir loben dich, wir preisen dich!
einer/eine: Guter Gott, du denkst an jeden von uns.
Du freust dich über unserer Gemeinschaft hier bei Tisch.
Segne das Brot, den Traubensaft, den Wein und alle Speisen,
auf die wir uns jetzt schon sehr freuen!
gemeinsam: Gott, du bist gut, wir loben dich, wir preisen dich!
(einer/eine: Guter Gott,
Sei nahe den Ängstlichen, die kein Licht sehen!
Schlichte Streit, wo die Luft zu dick wird!
Sei an der Seite der Kreativen, die nach Lösungen aus der Krise suchen!
Und segne uns mit Zuversicht und Zukunft!)
gemeinsam: Gott, du bist gut, wir loben dich, wir preisen dich!
gemeinsam:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Alle machen ein Kreuzzeichen.
Wir sind eine Gemeinschaft
einer/eine: Nachdem wir heute einen längeren und feierlichen Tischsegen gesprochen haben, reichen wir uns nun noch einmal die Hände und wünschen uns einen „Guten Appetit“.
Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit der Liturgischen Institute in Freiburg/Schweiz und Trier/Deutschland, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at.
Verfasserin: Mag. Marlies Prettenthaler-Heckel, Referentin für Visitationswesen im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Graz Seckau
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebiets approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2021 staeko.net; Grafiken: wwgrafik.at.