gottesdienst als pdF (Einzelseiten)
Gottesdienst als pdF (Broschürenformat)
Ostern trifft auf Frühling – die Botschaft der erwachenden Natur lässt das Geheimnis der Auferstehung mit allen Sinnen erfahrbar werden. Wir werden hinaus gerufen in das frische Grün und in das zarte Blühen. Der Osterspaziergang gehört deshalb schon fast traditionell zum österlichen Familienprogramm.
In den vergangenen Jahren haben manche Pfarrgemeinden am Ostermontag zu einem „Emmausgang“ eingeladen. In Zeiten von „Corona“ sind die Bedingungen jedoch verändert und der Emmausgang muss daran angepasst werden. Vielleicht kann der Emmausgang doch noch im Familien- oder im kleinen Freundeskreis stattfinden bzw. an einem der späteren Ostersonntag nachgeholt werden. Die biblische Geschichte von den Emmausjüngern dient dazu als Impulsgeber.
Überlegen Sie sich eine einstündige Wegstrecke in der Natur, ein Wald- oder Wiesenweg, oder einem Bach entlang, wo Sie möglichst in Ruhe Ihren Gedanken nachgehen und dem Menschen neben sich aufmerksam begegnen können. Für das abschließende Mahl zuhause haben Sie vielleicht schon ein selbst gebackenes Brot vorbereitet. Analog zur biblischen Geschichte bietet sich der frühe Abend (ca 18.00 Uhr) als bevorzugte Zeit an, damit man anschließend „beieinander bleiben“ kann.
BEGINN
einer/eine: Wir beginnen die Feier mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
gemeinsam: Amen
Evangelium nach Lukas 24,13-27:
Ein Familienmitglied liest den Bibeltext
einer/eine: Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
Wenn sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder summen: David 187 "Voll Vertrauen gehen wir den Weg mit dir, mein Gott" |
einer/eine: In ihrer Traurigkeit über den Tod ihres Freundes Jesus machen sich zwei von den Jüngern auf den Weg nach Emmaus. Unterwegs erzählen sie einander, klagen und weinen, suchen und fragen, teilen die Erinnerungen – und begegnen unterwegs einem, der mit ihnen geht und bei ihnen bleibt. So möchten auch wir uns auf den Weg machen in die österliche Natur, einander teilhaben lassen an Freuden und Sorgen und aufmerksam sein für die Zeichen der Hoffnung am Weg.
Die ersten 15 Min. gehen wir zu zweit, erzählen einander, was uns gerade bewegt, Themen des Tages in Kirche und Welt oder im direkten Lebensumfeld. Wie haben wir die Karwoche und Ostern erlebt?
Für die nächste Wegstrecke laden wir ein 15 Minuten allein zu gehen. Vielleicht gibt es auch in unserem Leben dunkle Seiten – Trauer und Angst, Kränkung, Enttäuschung, Einsamkeit …
Im schweigenden Nach-innen-Hören stellen wir uns vor, dass Jesus uns fragt: Was ist es denn, was dein Herz so schwer macht?
Hymnus bei einer Rast
gemeinsam: Du fragst uns am Wege: Was tragt ihr in euch?
Was ist es, worüber ihr trauert?
Was macht euch verzagt und was lastet auf euch?
Was füllt eure Seele mit Schwermut?
Die Antwort: Wir tragen des Lebens Gewicht,
die Schwere des Alltags, die Schmerzen,
all das, was uns ängstigt und was uns enttäuscht.
Das tragen wir mit uns, das lastet auf uns.
Wir legen es dir in die Hände.
(Aus: Magnificat, April 2020)
einer/eine: Auf dem nächsten Wegstück suchen wir ein Zeichen oder ein Symbol (ein Stein, ein Stück Holz o.ä.), das symbolisch unsere Not ausdrücken könnte. Wir müssen unsere Klage nicht länger verbergen, wir dürfen sie anschauen, zur Hand nehmen und sie vertrauensvoll vor Gott bringen.
Je nach Möglichkeit an einer Waldlichtung oder einer anderen geeigneten Stelle ein wenig innehalten und das Bisherige mit einem Lied ausdrücken.
Wenn sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder summen: GL 994,1 "Geh mit uns auf unserm Weg"
|
2. Teil vom Hymnus:
gemeinsam: Du fragst uns am Wege: Und was bringt ihr noch?
Was ist es, worüber ihr froh seid?
Was füllt ihr als Wein in den goldenen Kelch?
Was gebt ihr als Brot in die Schale?
Die Antwort: Wir bringen die Liebe, das Glück,
wir bringen die Sehnsucht nach Leben.
Wir sind auf dem Weg und wir haben ein Ziel.
Wir geben von Herzen, was du uns geschenkt.
Wir legen es dir in die Hände.
(Aus: Magnificat, April 2020; Helmut Schlegel Dehm Verlag, Limburg)
einer/eine: Im stillen Weitergehen richten wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Zeichen der Natur. Wir beobachten, wie das Leben wieder aufblüht. In den Blumen und Bäumen, die zu neuem Leben erwachen, strömt auch uns die göttliche Botschaft zu: Glaube an die Kraft der Verwandlung. Vertraue, dass auch in deinem Leben etwas neuwerden kann. – Wo entdecke ich am Weg ein Symbol, das mir von der Gegenwart Gottes spricht und mir Ermutigung ist?
Zur Abrundung dieser Wegerfahrung singen wir gemeinsam:
Wenn sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder summen: GL 896 "Mit dir geh ich alle meine Wege"
|
Für den letzten Wegabschnitt suchen wir uns wieder einen Weggefährten. – Vertrauensvoll dürfen wir einander etwas von unseren Symbolen berichten, von unseren Weggeschichten erzählen. Im aufmerksamen Zuhörer begegnet uns vielleicht der Engel, der „einen Stein vom Grabe wälzt“ – und wir sind abwechslungsweise der Eine und der Andere. Und ohne, dass sie es wussten: ER war mit ihnen unterwegs.
Wort Gottes hören aus dem Evangelium nach Lukas 24; 28-35
Jemand liest den zweiten Abschnitt der Bibelstelle von den Emmausjüngern
einer/eine: So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
Miteinander Essen und trinken
Wir decken miteinander den Tisch: Brot und Wein – und eine einfache Jause
Wenn sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder summen:
|
Segen über Brot und Wein
Vater oder Mutter sprechen diesen Segen
einer/eine: Gott, wir danken dir
für den Weg, den wir gemeinsam gehen, für alle Erfahrungen, die uns zusammenhalten,
für das Wort, das trägt, Mut macht und tröstet, für die offenen Augen und Ohren,
für die Herzen die sich öffnen und die Hände, die sich geben.
Wir danken dir für den Tisch, um den wir versammelt sind,
für Brot und Wein, die darauf liegen, für alles, was uns am Leben erhält.
Gott,
Vater, von dem alles Leben kommt, Mutter, die alles umfängt und trägt –
Segne das Brot und den Wein. Sieh sie an mit den Augen der Liebe
Lege deine gütige Hand darauf. Hauch sie an mit deinem Atem
durchdringe sie mit deiner Kraft und erfülle sie mit deiner befreienden Gegenwart.
Segne dieses Brot und segne diesen Wein, damit sie uns zum Segen werden. Amen
(nach Anton Rotzetter)
Miteinander Mahl halten und die Gemeinschaft verkosten
Wenn sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder summen: GL 868 "Sing mit mir ein Halleluja"
|
Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit der Liturgischen Institute in Freiburg/Schweiz und Trier/Deutschland, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at.
Verfasser: Magdalena Burtscher, Sulz in Vorarlberg.
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebiets approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2021 staeko.net; Grafiken: wwgrafik.at.